Freitag, 26. Februar 2010

Winter-Blues


Dieser Winter ist schon verflucht lang. Und von Jahr zu Jahr wird dieser Winter immer länger. In meiner Kindheit war er höchstens eine Woche lang. Drei Mal Schlitten fahren, ein Mal Schneemann bauen, ein Mal Skifahren, zwischendrin noch Weihnachten und Neujahrs-Feuerwerk und schon war wieder Hochsommer.
Aber jetzt ist das ja ganz anders. Gefühlt beginnt der Winter mit zweistelligen Minusgraden bereits am 1. November. Und von da an sinken die Temperaturen dramatisch. Jetzt ist es Ende Februar und immer noch ist es den ganzen Tag lang dunkel, nachts wird's auch nicht heller und der Rotz gefriert einem ständig in der Nase - selbst im Büro. Kleiner Exkurs: irgendjemand lüftet hier ständig und statt den Temperatursturz wie ein echter Kerl zu ertragen, verzieht sich der/die Lüfter/in aufs Klo. Feigling! Beim Gassigehen mit Ophelia darf ich nicht länger als 15 Sekunden auf einer Stelle stehen, sonst frieren Herr und Hund auf freiem Felde fest - mit tödlichen Folgen. Und damit wir abends wenigstens bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum Olympia schauen können, muss ich mindestens zehn Festmeter Holz im Ofen verfeuern. Und das soll Mitteleuropa sein. Auf Neumayer III sind die klimatischen Bedingungen spürbar freundlicher.

Ach wie fehlt mir die Sonne, das Grün, der Schlag der triebigen Drossel, das sanfte Zirpen der Grillen, der Duft von gegrilltem Hamster, das Grölen der besoffenen Dorfbewohner, das Kreischen der Dreizylinder auf der Hindenburgstraße, der Schwatz über die Hecke, das Schweigen der Teppichratten, ausgedehnte Spaziergänge in still gelegten Schwimmbädern - der Sommer ist schon schön.

Aber das wird wohl noch dauern. So ein Grmpfargh.. So lange gehe ich halt Skifahren.

Ali

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen